Unsere Serie Saubere Energie versammelt neue Rezepte, sowie Klassiker der Radsport- und Outdoorküche mit Twist, die sich bei uns bewährt haben.

Der Reiskuchen

Reiskuchen sind beliebt auf Mittel- und Langstrecke, sie können eine gute Nährstoffkombination aus schnell verfügbaren (z.B. Marmelade, Trockenfrüchte, Zucker, Sirup, etc.) und länger vorhaltenden Kohlenhydraten (insbesondere der Reis oder auch anteilige Getreideflocken) liefern. Sie sind industriell gefertigten Riegeln und Gels auf langen Touren überlegen, da sie unserer alltäglichen Nahrung näher kommen und somit über einen längeren Zeitraum besser verträglich sind. Nur Wenige von uns können sich über 12h von Powerbars oder Gels ernähren, richtig?

Rice Cakes sind zudem flexibel in den Zutaten und Geschmacksrichtungen. Proteine und Fette (z.B. Ei, Käse, Nussbutter, Oliven- oder Kokosöl, etc.) können gut integriert werden. Mit etwas Übung sind sie sehr einfach und schnell herzustellen und sie sind sehr günstig.

Die Wahl der Reissorte

Das Ergebnis Eurer Reiskuchen hängt stark von der Reissorte ab. Ihr benötigt in jedem Falle einen Klebereis. Gut verfügbar ist (Rundkorn) Sushi Reis oder Thailändischer (Langkorn) Klebereis. Im Asia-Markt gibt es auch diverse Exoten (z.B. schwarzer Klebereis), aber je ausgefallener die Sorte, desto schwieriger ist sie ggf. in der Kochzeit und Konsistenz zu beherrschen.

Die verschiedene Reissorten benötigen im Detail unterschiedliche Mengen an Wasser, unterschiedliche Kochzeiten und ergeben unterschiedliche Konsistenzen. Hier bedarf es etwas Experimentierfreude und Erfahrung. Das Fine-Tuning erfolgt immer über die Wassermenge. Verwendet man weniger Wasser erhält man eher verklebte Reiskörner, verwendet man mehr Wasser erhält man eher eine Reismasse in der man die Körner aber noch erkennbar sind. (Ich bevorzuge letzteres). Hier bitte auch beachten, dass die anderen Zutaten die Wassermenge erhöhen.

Während der Fahrt wollt Ihr einen Riegel, der in der Hand stabil bleibt, aber möglichst viel Feuchtigkeit enthält, so bekommt man Ihn besser runter und er wird schneller verdaut und aufgenommen.

Den Reis kochen

Im Idealfall habt ihr einen Reiskocher, dann habt Ihr es einfach: Ihr gebt den Reis, das Wasser, das Salz und ggf. weitere Zutaten in den Kocher und wählt ein Programm wie „Standard“ oder „Sushi“. Zwischendurch rührt ihr ein- bis zweimal um und der Reis ist fertig.

Wenn Ihr (noch) keinen Reiskocher habt, dann nehmt ihr einen Topf, kocht Euren Reis mit Wasser, Salz und ggf. weiteren Zutaten einmal auf und lasst Ihn dann für 10-15 Minuten geschlossen mit Deckel (!) köcheln und rührt gelegentlich um und lasst Ihn danach 10-15 Minuten geschlossen im Topf ruhen, so dass der Reis schön viel Wasser aufsaugen kann. Der Deckel sollte überwiegend geschlossen sein, damit der Reis das Wasser aufnimmt und es nicht verdampft.

Am Ende des Kochvorganges solltet Ihr eine noch feuchte, aber feste, formbare, klebrige Reismasse erhalten, aus der ihr mit einem Holzlöffel oder „Rice Paddle“ einen Ball formen könnt. Die Reiskörner sollten aneinanderkleben, aber noch sichtbar bzw. vorhanden sein.

Das endgültige Ergebnis, nach der Zugabe der weiteren Zutaten Eurer Wahl und der Aushärtung soll ein flexibler, feuchter aber formstabiler Riegel sein, den man mit dem Küchenmesser schneiden kann, so dass eine glatte, etwas glänzende Schnittkante entsteht. wenn das Messer die Reiskörner nur verdrängt und nicht durchtrennt ist die Konsistenz nicht optimal.

Ich rate davon ab die Ricecakes nach dem Kochen im Ofen zu backen. Dadurch werden Sie eher zu trocken und während der Fahrt nicht optimal verzehrbar. Eine ausreichende Festigkeit ist definitiv auch ohne Backen zu erreichen.

Die magnsiche Formel: Reis + X

Bei jedem Reiskuchen kann der Reis anteilig, bis zu einem Drittel (1/3 Volumenanteil nicht Gewicht), durch alternative Kohlenhydratquellen ersetzt werden, zum Beispiel bei:

Süßen Reiskuchen durch:

  • Hafer-, Dinkel- oder Mehrkornflocken
  • Porridge- oder Müsli-Mischungen
  • ggf. im Mixer zerkleinert

und bei deftige Reiskuchen drch:

  • Linsen
  • Quinoa
  • Kleinteilige Pasta (Buchstabennudeln, o.ä.)
  • Hirse, Polenta
  • etc.

Zutaten variieren

Alle Zutaten neben dem Reis sind frei wähl- und ersetzbar. Es empfiehlt sich neben Kohlenhydraten und Zucker auch etwas Fett oder Öl zu integrieren, ob und wieviel Proteine ist eine Frage von Vorliebe und Anwendungsfall.

Als Orientierung empfiehlt es sich ungefähr die gleiche Menge an weiteren Zutaten zunehmen wie die Trockenmenge Reis, also bei 200g Reis, z.B:

  • Süß: 60g Rosinen, 60g Rohrzucker, 60g Mandelsplitter, 20g Kokosöl = 200g
  • Deftig: 60g Pilze, 60g Zwiebeln, 40g Speck, 40g Parmesan = 200g

Bei deftigen Reiskuchen könnt Ihr Wasser und Salz durch Gemüse-, Hühner- oder Rinderbrühe ersetzen.

Die optimale Verpackung

Ist im Zweifel das Wichtigste von allem. Denn mit einer guten Verpackungstechnik kannst Du eigentlich alles mit auf Deine Radfahrt oder -reise nehmen, von der Stulle bis zur gerollten Pizza, von Muttis Apfelkuchen oder Linzer Torte bis zum Tortilla Wrap oder Döner.

  • Die Komfortlösung ist eine Backpapier-Alufolie-Kombination (z.B. Edeka 2-in-1-Genuss-Folie)
  • Die ökologisch optimale Variante wäre einfach Back- oder Butterbrotpapier.

Die ungeschlagene Falttechnik, von Skratch-Labs, mit der Ihr alles in die Trikottasche bekommt, lernt Ihr hier.

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