Ein schneller Rundkurs für alle, die gern zwischen Altbau und Abrisskante fahren. Vom Industrieskelett zum Ufertrail, vom Plattenbau-Remix zum Flow in der Wuhlheide. Schotter trifft Sozialgeschichte, Trail trifft Transformation. Und am Ende? Vielleicht ein eiskaltes Getränk auf bekanntem Boden.
Am Donnerstagabend werden wir uns – wie so oft – dorthin aufmachen, wo Berlin langsam das Interesse an sich selbst verliert: an die Ränder. Nicht ganz Land, nicht mehr Stadt. Asphalt, der nie fertig werden wollte, und Wohnstraßen, die aussehen werden wie Excel-Tabellen in 3D. Dorthin, wo man sich gern „ein bisschen besser“ fühlt – solange der Kies aus dem Baumarkt stammt und nicht vom Hinterrad spritzt. Dort, wo das Einfamilienhaus als Krönung der Evolution gilt, man Angst vor der Hermanstraße hat und man sich die Hände lieber nicht schmutzig machen will – außer beim Grillen.
Diese rund 66 km lange Geländeroute lässt die Stadt schnell hinter sich. Über kleine Schleichwege und urbane Lückenlandschaften tasten wir uns durch den Osten Berlins, bis wir im Erpetal den ersten Flow spüren: Wald, Wiese, Wasser – der perfekte Einstieg in den Schottermodus.
Zur Feier des Endes aller Gruppensport-Beschränkungen am 18.06 kann man auch mal Fünfte gerade und den Freitag einen Donnerstag sein lassen. Wir rufen daher am Freitag (!) den 18.06 zu einem Dreckigen Donnerstag rund um Suburbia im Nordosten auf. In der Woche darauf wird der Dreckige Donnerstag dann aber natürlich wieder auf einen Donnerstag fallen. Die Route führt über Schleichwege heraus aus der Stadt und über das Erpetal bis Neuenhagen. Dort umkreisen wir entlang der Siedlungskanten die neue Einfamilienhausidylle (oder -Dystopie?).