Der Sommer ist jetzt wirklich vorbei. Die Sonne? Kommt nur noch als Gerücht hinter grauen Fassaden vor. Aber genau das ist unser Revier: Dreck, Dämmerung, Disziplin. „Nebel, Nässe, Nachglühen“ ist kein Ride für Schönwetterromantiker:innen, sondern für alle, die wissen, dass es kein schlechtes Wetter gibt – nur schlechte Ausreden. Wir fahren Richtung Südosten, wo die Stadt langsam ausfranst. Kiefern, Pfützen, Bahntrassen, weiche Trails. Dazwischen: kurze Stücke Asphalt – gerade genug, um zu merken, wie sinnlos er ist
Es gibt Leute, die messen Performance in Watt. Und andere, die messen sie in Staub. Wir gehören zu Letzteren. Denn Asphalt ist bequem, aber er erzählt nichts. Kein Knirschen, kein Rutschen, kein Leben. Diese Woche fahren wir dorthin, wo Straßen aufhören, sicher zu sein – und anfangen, interessant zu werden. Ein Feierabendride für alle, die wissen: Grip ist nicht im Material, sondern im Kopf. Die Route: fließend, manchmal ruppig, nie langweilig. Ein Mix aus Forst, Feld und Fragmenten von Asphalt, der lieber Deko wäre als Untergrund.
Wir fahren diese Woche wie ein alter Kampfjet im Tiefflug: nah an der Erde, unter dem Radar, durch Gelände, das andere meidet. Keine Spur auf Strava, kein Blümchen am Wegrand, aber dafür Flow im Unterholz, Schotter unter den Stollen und Stille im Ohr.
Nicht jede:r mag’s dreckig. Aber Berlin war nie für Glätte gebaut. Manche hätten es gern fein und ordentlich. Wir nehmen lieber Staub statt Sterilität, Kanten statt Katalog. Akuell wird Berlin aufpoliert, durchgeplant, durchgentrifiziert. Aber keine Sorge: der Dreck ist noch da – zwischen Bahndamm und Brache, Altbau und Asphaltkanten. Und genau da fahren wir durch.
Kein Ride für Postkartenfotos, sondern für Leute, die sich im Staub wohler fühlen als im Stadtmarketing. Ein Ride, der den Blick schärft – für Brüche, Zwischenräume, Übergänge. Kein Pathos, kein Asphalt-Wellness. Sondern ehrlicher Dreck mit Attitude.
Zum Ende der Saison holen wir nochmal das Rennrad raus – oder das Gravelbike, klar geht das auch. Gemeinsam mit Sportful und Paolo Bettini, Olympiasieger und zweifacher Weltmeister, rollen wir entspannt durch Berlin und den Grunewald. Kein Rennen, kein Stress – einfach fahren, reden, lachen. Am Ende gibt’s Pizza, Craft Beer und Gespräche mit Paolo bei Fuerst Wiacek. Ein Stück italienische Radsportleidenschaft mitten in Berlin.
CXBerlin liebt Alliterationen, daher führt uns dieser DD nach DD - nach Diedersdorf. Der Ort mit Rittergut südlich von Berlin verspricht geheimnisvolle neue Wege, der Rückweg wird uns über das Tempelhofer Feld führen.
Samstag steht eine schnelle Gravel-Session Richtung Osten an! Worum geht’s? Kein „Finde dich selbst“ auf Schotterwegen, kein „Radfahren gegen Stress“ – das hier ist Drücken statt Denken. Wir nehmen Singletrails, Sandpisten & High-Speed-Sektoren mit – wer nicht auf Zack ist, badet im Flussbett. Der Tag wird hart, schnell und dreckig – keine soften Club-Vibes, keine Instagram-Pausen. Wer mitfährt, weiß, was kommt: Sand frisst Kette, Schotter frisst Beine, Tempo frisst Ausreden. Magnus, Sven und Thomas haben Bock auf eine knackige Runde, also wer früh wach ist – let’s go!
Mit Karacho geht es am Donnerstag über die Kieswege der Müggelberge – immer mit dem blauen Müggelturm als Orientierungsmarke im Blick. Drei Geschwindigkeitsgruppen sorgen dafür, dass für alle das passende Tempo dabei ist.
Während die Wirtschaftselite von Tech-Größen wie Max Levchin bis Finanzbossen wie Jens Weidmann Radfahren als neues Statussymbol entdeckt, machen wir einfach Nägel mit Köpfen: Statt auf den nächsten Karriere-Podcast zu warten, nehmen wir den Golfplatz stattdessen direkt unter die Reifen. Wir ballern über einen Golfplatz. Kein Witz. Der Trail schlängelt sich direkt an perfekt getrimmten Greens vorbei. Die Golfer schwingen ihre Eisen, wir schwingen uns die Anstiege hoch. Zwei Welten, ein Spot — und wir sind definitiv die mit mehr Speed.